Dropshipping wird von vielen als der einfache Einstieg ins Online-Business beworben – kein Lager, kein Risiko, alles automatisiert. Doch spätestens wenn du in Deutschland ernsthaft starten willst, wird die erste Frage laut: Ist Dropshipping überhaupt legal? In diesem Artikel bekommst du nicht nur die rechtlichen Grundlagen an die Hand, sondern auch konkrete Tipps für einen sicheren Start in 2025.
Was ist Dropshipping überhaupt?
Beim Dropshipping verkaufst du Produkte über deinen eigenen Onlineshop, ohne sie selbst auf Lager zu haben. Du leitest Bestellungen direkt an deinen Lieferanten weiter, der den Versand übernimmt. Du bist also Händler – ohne eigenes Lager. Klingt gut? Ist es – aber eben nicht ohne rechtliche Verantwortung.
Ist Dropshipping in Deutschland legal?
Ja, Dropshipping ist grundsätzlich legal in Deutschland. Allerdings bist du als Shop-Betreiber rechtlich gesehen nicht nur Vermittler, sondern Händler – mit allen damit verbundenen Pflichten. Das heißt: Du musst ein Gewerbe anmelden, Steuern zahlen und die Verbraucherrechte wahren. Verstöße gegen diese Vorgaben können schnell teuer werden.
Diese rechtlichen Pflichten gelten 2025 für dich
1. Gewerbeanmeldung
Sobald du gewerbsmäßig handelst – also wiederholt mit Gewinnerzielungsabsicht – brauchst du ein Gewerbe. Die Anmeldung erfolgt bei deinem zuständigen Gewerbeamt, kostet einmalig ca. 20–60 € und ist Voraussetzung, um Rechnungen korrekt auszustellen.
2. Umsatzsteuer & Kleinunternehmerregelung
Die meisten Dropshipper starten mit der Kleinunternehmerregelung nach §19 UStG, wodurch du keine Umsatzsteuer ausweisen musst. Aber Achtung: Du darfst dann auch keine Vorsteuer abziehen. Wer auf Tools, Kurse oder Werbung setzt, fährt unter Umständen besser mit der Regelbesteuerung. Außerdem: Dropshipping ist international – du brauchst also Grundkenntnisse zur USt-IdNr., Reverse-Charge-Verfahren und EU-Lieferketten.
3. Impressum, AGB & DSGVO
Ein rechtssicheres Impressum ist Pflicht. Ebenso brauchst du eine Datenschutzerklärung nach DSGVO und idealerweise AGB. Achtung: Viele Templates aus dem Ausland sind in Deutschland nicht rechtskonform. Nutze daher geprüfte Vorlagen oder Services wie eRecht24, IT-Recht Kanzlei oder Händlerbund.
4. Widerrufsrecht & Gewährleistung
Auch als Dropshipper musst du deutschen Verbraucherschutz gewährleisten: 14 Tage Widerrufsfrist, ein Jahr Gewährleistung, transparente Informationen zu Versandkosten, Lieferzeit & Rückgabemöglichkeiten. Gerade bei Versand aus China (AliExpress, CJ Dropshipping) ist das oft schwer umsetzbar – und rechtlich riskant.
Was ist 2025 erlaubt – und was nicht?
Thema | Erlaubt | Grauzone | Illegal |
---|---|---|---|
Gewerbeanmeldung | ✅ Pflicht | – | ❌ Ohne Anmeldung |
Impressum | ✅ Pflicht | – | ❌ Fehlend oder falsch |
Dropshipping aus EU | ✅ Unproblematisch | – | – |
Dropshipping aus Drittstaaten (z. B. China) | ✅ mit Zollerklärung | ⚠️ bei Rücksendungen, Lieferzeiten | ❌ ohne Angabe zum Ursprung |
Keine Angabe zu Lieferzeit | – | ⚠️ Abmahnrisiko | ❌ bei systematischer Täuschung |
Häufige Fehler beim Start
- Kein Steuerberater – aber komplexe Lieferketten
- Impressum fehlt oder verweist auf Shopify USA
- Datenschutz ignoriert – keine Cookie-Erklärung
- Rückgaben nicht möglich – Abmahnungen folgen
- Rechnung kommt vom Lieferanten – nicht vom Shopbetreiber
So startest du 2025 rechtssicher ins Dropshipping
✅ Hol dir eine saubere Rechtsgrundlage
Nutze Tools und Services, die dich absichern. Empfehlenswert sind:
- Gewerbeanmeldung.de – hilft dir beim korrekten Start
- Händlerbund – AGB, Impressum, DSGVO-Service
- Lexoffice – automatische Rechnungsstellung & Buchhaltung
- Elster – für deine Steuererklärung
✅ Nutze nur EU-konforme Zahlungsanbieter & Plattformen
Achte bei deinem Shopify- oder WooCommerce-Shop auf korrekte Zahlungsabwicklung (z. B. Stripe mit SEPA) und ein Hosting mit europäischem Serverstandort.
✅ Berechne Steuern realistisch
Plane nicht mit utopischen Margen. Wer Dropshipping mit Facebook Ads kombiniert, hat oft niedrige Gewinnspannen. Rechne 10–30 % für Werbung, 20–25 % für Ware, 5–10 % Steuern ein – nur der Rest ist wirklich dein Gewinn.
Fazit: Dropshipping in Deutschland – legal, aber nicht einfach
Dropshipping ist keine Grauzone – sondern klar geregelt. Wer 2025 seriös und nachhaltig starten will, braucht rechtliches Grundwissen, verlässliche Tools und professionelle Strukturen. Nur so schützt du dich vor Abmahnungen, Rückbuchungen und Steuerproblemen.
Wenn du langfristig online verkaufen willst, lohnt sich der Aufwand – denn wer sauber arbeitet, kann auch mit Dropshipping erfolgreich sein.
Tipp: Hol dir unsere kostenlose Checkliste „Dropshipping rechtssicher starten“ – inklusive Tool-Tipps, Pflichtenübersicht & Mustervorlagen!